Whisky-Schenken für Anfänger

Das gute am Whisky ist, dass man ihn auch dann vorzüglich trinken kann, wenn man sonst nicht viel davon versteht. Das kann das „Wasser des Lebens“ zu einem hervorragenden Geschenk, aber auch zu einer komplizierten Wissenschaft werden lassen. Je nach Interessensschwerpunkt scheiden sich am Whisky die Geister. Dieser Artikel möchte dagegen keine Streitereien ausfechten, sondern lediglich den Whisky als Geschenkidee plausibilisieren. Wenn auch Sie für Ihren Gatten, Lebensgefährten oder Freund noch ein passendes Geschenk suchen, dann haben Sie es nun mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gefunden.

Whisky für Anfänger
Whisky für Anfänger

Natürlich ist es nichts Neues jemandem aus Anlässen, die vielfältige sein können, alkoholische Getränke zu schenken. Allerdings sollte man hier nicht mit Beliebigkeit aufwarten. Anständigen Wein zum Beispiel, schenkt man oft und gerne. Den Doppelkorn aus dem Netto hingegen wohl weniger. Auch ein guter Wodka, wie der „Grey Goose“ oder der „Beluga“, darf es gerne mal sein. Doch Sie sehen schon, in diesem Segment bedarf es gewisser Vorkenntnisse, wenn das Geschenk kein Reinfall werden soll. Dies betrifft auch die Auswahl eines guten Whiskys. Ein kleiner Abriss der Whisky-Kunde sei im Folgenden deshalb gestattet.

Das „Wasser des Lebens“ – Herkunft, Herstellung und Unterscheidung

Etymologisch, also wortgeschichtlich, stammt das Wort Whisky vom Schottisch-Gälischen „uisge beatha“ ab, das, wie Eingangs bereits unkommentiert eingeführt, „Wasser des Lebens“ bedeutet. Erstmals tauchte es im Verlauf der ersten Hälfte des 18 Jahrhunderts auf, als es von den Engländern gewissermaßen „anglisiert“ wurde. In den 1830er Jahren wurden in Irland die ersten Kornwhiskys hergestellt, die, so stellte sich schnell heraus, von den Iren aber nicht wirklich begrüßt wurden. Und so ging man nach Schottland, wo 1856 von dem Schotten Andrew Usher jun. der erste Blended destilliert wurde.

Den einzigartigen Geschmack des Whiskys bedingen in der Hauptsache drei Faktoren:

  1. Die Rohstoffe
  2. Der Herstellungsprozess
  3. Die Fassreifung

Hinsichtlich der Rohstoffe sind vor allem zwei Dinge entscheidend, nämlich die Qualität des Wassers und noch wichtiger, die des Getreides. Die am häufigsten eingesetzte Getreideart ist die Gerste bzw. gemälzt, der Gerstenmalz. Letzterer ist auch der Hauptgeschmacksgeber. Darüber hinaus eingesetzt wird Hefe, die den Zucker des Malzes schließlich in Alkohol transformiert. Der Herstellungsprozess fängt beim Mälzen des Getreides an, nimmt über’s Schroten und Maischen seinen Weg, beschert der Maische sodann im Gärungsprozess ihren ersten Alkohol, führt anschließend durch die Destillation und enden letztlich im Eichfass. Dieses kann für gar bis zu 60 bis 80% des Geschmacks verantwortlich sein. Dabei wird für helle Whiskys entweder die Amerikanische oder die Europäische Eiche verwendet, während die dunklen ihre Farbe aus den aus Spanien oder Portugal stammenden Ex-Sherry oder Ex-Portweinfässern beziehen. Die Mehrheit der Brände reift zwischen 12 und 15 Jahren im Fass. Sehr alte Whiskys sind dagegen zwar besonders ausgewogen in ihrem Geschmack, verlieren jedoch mit der Zeit ihre Individualität, weil der Fassgeschmack zu dominieren beginnt. Je älter desto besser, gilt also nur mit Einschränkungen.

Whiskys lassen sich nach sehr vielen verschiedenen Kriterien differenzieren. Für den Einsteiger ist es zunächst völlig ausreichend die Unterscheidung zwischen Blended- und Singlemalt Scotch Whisky zu kennen. Ein Blended-Whisky ist ein Verschnitt aus verschiedenen Whiskys, teilweise aus bis zu 50 verschiedenen Brennereien. Blended-Whiskys bleiben in ihrem Geschmack stets gleich, was einen der Hauptgründe für ihre Herstellung darstellt. Dagegen ist der Single Malt ein Produkt ausschließlich aus einer Destilliere und damit sehr individuell.

Bis zu einer halben Million für den edlen Tropfen

Die älteste bekannte Flasche Whisky ist rund 160 Jahre alt und trägt einen Wert von 18.000 Euro. Dagegen wurde der teuerste Whisky der Welt in 2014 für mickrige 462.000 Euro in Honkong versteigert. Das ist gut und faszinierend zu wissen, aber als Geschenk, für die meisten von uns eher uninteressant. Ein grundsolider Whisky, den man verschenken möchte, muss nicht gleich an die Existenz gehen. Die Erfahrung zeigt, dass man mit 30-40 Euro sehr gut auskommt. Hier eine kleine, subjektive Übersicht:

Laphroaig Quarter Cask 0,7 l 31,95 EUR
Glenfiddich 15 Jahre 0,7 l 35,90 EUR
Glenmorangie The Original 10 yo 1 l 37,90 EUR

 

Sollte Ihnen die Entscheidung allerdings zu schwer fallen, so lohnt sich der Gang zum Fachgeschäft allemal. Wenn der Whisky schließlich erwählt ist, scheint es zudem angebracht dem Geschenk eine individuelle Karte beizufügen. Solche können Sie heutzutage bequem im Internet designen und sich postalisch auf direktem Wege nach Hause zukommen lassen.

Schließlich, und damit soll dieser Beitrag enden, geht Probieren bekanntlich über Studieren, bringen Sie also immer wenn es um Whisky geht, eine gute Portion Geduld, Neugier, und allem voran, eine gesunde Leber mit.

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